Fußgängerzone Mariahilfer Straße? Geh’, bitte!

Das geht sich nicht aus! Ich kennen andere Fußgängerzonen: in der City, in Meidling, in Favoriten. Aber die Mariahilfer Straße ist keine. Nein, sicher nicht.Denn auf einer richtigen Fußgängerzone brauche ich nicht auf irgendwelche Farbmarkierungen am Boden achten. Und möchte auch nicht von Horden rücksichtsloser Radfahrer niedergefahren werden. Fazit nach einer Woche: sehr großer Blödsinn. Wer plant so was? Kann ja wohl nur aus der Neigungsgruppe „Nie wieder eine Grüne in der Stadtregierung“ kommen.

Und was soll der gefährliche Unsinn mit diesen Begegnungszonen? Alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt? Autos mit maximal 20km/h? Geht’s noch? Als wenn bei der Geschwindigkeit nix passiert bei einem Zusammenstoß (Abgesehen davon, dass diese Geschwindigkeit bei Verbrennungsmotoren die denkbar ungünstigste im Verhältnis Getriebeeinstellung/Spritverbrauch ist).
Mag sein, diese Begegnungszonen funktionieren überall in der westlichen zivilisierten Welt, aber da gehört, was Verkehr betrifft, Wien einfach nicht dazu – siehe wieder auch die Radfahrer zu diesem Befund. Es ist einfach ein Fakt, dass von zehn Radfahrern in Wien mindestens ein Drittel verhaltensoriginell ist (oder einfach völlig gestört in ihrem „Ich bin besser als du“-Wahn! Komischerweise ist dieses Verhalten außerhalb Wiens kaum bemerkbar). Daran haben per se nicht die Grünen Schuld, doch ihre Herangehensweise an die Problem von Innerstadtverkehr ist doch, gelinde gesagt, verbesserungswürdig.

Und ich bin ein totaler Befürworter von PKW-Beschränkungen, sei es Parkpickerl oder City-Maut. Und die depperte ÖVP-Wien soll sich bitte fragen, wo ihre Proteste waren, als vor über 10 Jahren innerhalb des Gürtels das Pickerl eingeführt wurde. Ich hab als Bewohner des 5. Bezirks nirgends dagegen unterschreiben können. Also bitte, weniger deppert sein und mehr lösungsorientiert!

Lebenswerte Großstädte brauchen Freiraum, zu allererst für FußgängerInnen und Kinder mit Rollern, Kinderfahrrädern und ähnlichem. Dann muss der öffentliche Verkehr folgen und erst danach haben die (erwachsenen) Radfahrer zu kommen. Und ganz am hintersten Ende der Mobilitätskette steht der private PKW.Wie auch immer dieser gordische Knoten zu lösen sei: die Grünen und ihre „Was-auch-immer-das-da-ist-auf-der-Mariahilfer-Straße“ trägt nicht wirklich dazu bei. Da bedarf es radikalerer Denkansätze. Und mehr Augenmerk auf die ursprünglichste Form der Fortbewegung innerhalb der Stadt: zu Fuß!