Feig und konfliktscheu – österreichische Eigenarten und der Ukraine-Konflikt

Nur 20% der Österreicher wollen Sanktionen gegen Russland, der Rest will „neutral bleiben“ oder einfach durchtauchen durch die Krise. Typisch für ein Land, in dem berechtigte Kritik oft als ungebührliche Störung der Ruhe betrachtet wird.

Lieber lange beim Supermarkt warten, als nach einer zweiten Kassa zu rufen. Ein ungenießbares Essen im Lokal nicht beanstanden. Über die miesen Zinsen und die Hausbank schimpfen, aber nicht wechseln. Sich bei Behörden niemals aufregen, auch nicht bei Ungeheuerlichkeiten, und dann daheim über Gott und die Welt schimpfen und sich als Opfer fühlen. Es gibt noch unzählige Beispiele.

Nicht nur in Krisensituationen, wie im Moment in der Ukraine, ist eine solche psychische Verfasstheit einer großen Bevölkerungsgruppe ein wirkliches Problem. Oftmals wird berechtigte Kritik oder Empörung von der Umgebung peinlich berührt mit den Worten „Geh‘ tu dir doch nichts an!“ oder „Na du hast aber Probleme…!“ abgetan. Nur keine Wellen, nur nicht unangenehm auffallen. Dafür gibt’s ja dann den Stammtisch, die Wahlkabine oder andere (angeblich) sichere Momente, die Ventile zu öffnen und den Überdruck abzulassen. Das ist einfach nur dumm! Kritik ist wichtig, wenn sie berechtigt, konstruktiv ist oder Erkenntnisgewinn bringt.

Ebenso ist es absolut notwendig, in manchen weltpolitischen Situationen auf der richtigen Seite zu stehen – auf der einer westlichen Demokratie gegen einen machtbesessenen Aggressor aus einem oligarchisch-autoritären Regime! Mit allen Konsequenzen, denn ein neuerliches Terrorregime an den (heimischen) Grenzen ist für jeden Menschen mit einem Minimum an Anstand und Intelligenz eine Situation, die niemals wieder eintreten darf! Positiv hier die Rolle von Außenminister Kurz, der nicht herumeiert, sondern eine klare und eindeutige Position betreffend Aggressor vertritt.

Nebenbei, auch Wirtschaftsinteressen haben sich diesen Konsequenzen im schlimmsten Fall unterzuordnen! Denn je autoritärer ein Staat wird, desto unsicherer werden die jeweiligen Positionen der Unternehmer darin. Und dann kommen zuerst die Import-Erschwernisse, Investitionshemmnisse für ausländische Firmen und am Ende die Enteignung. Also benötigt die Wirtschaft einen verlässlichen Partner und kein Expansionsregime mit Sowjet-Allmachtsfantasien!

Und wenn einige Verwirrte wirklich der Meinung sind, solange ein Staat mächtig genug erscheint, soll er sich alles nehmen, dann sollen diese Individuen es auch sagen! Aber dumpfe anti-westliche und anti-demokratische Gesinnung hinter ideologisch-idiotischen „Dass muss man schon verstehen..“ Aussagen oder feigen Neutralitätshinweisen zu verstecken ist einfach nur unerträglich und schadet am Ende Österreich und seiner Bevölkerung!

PS: Ebenso wie Versuche bestimmter Gruppen, die EU und Österreichs Position darin zu schwächen! Denn wer gegen die EU ist, endet höchstwahrscheinlich am Ende innerhalb der eurasischen Union von Putin! Neutralität wie im 20. Jahrhundert spielt es im 21. nicht mehr!