Mit der Neuordnung des VOR werden relevanten Strecken, die ich öfters öffentlich zurückgelegt habe, markant teurer! Ist es das, was der neue Verkehrsminister Leichtfried mit Motivation zum Umstieg meint?
Einmal abgesehen davon, dass jede Tarifreform im öffentlichen Verkehr Gewinner und Verlierer bringt, nur ein kleines Beispiel, wie unverfroren der neue Preis ab 6. Juli manchmal ist!
Eine Wochenkarte für die (auch schon bisher vollständig im VOR-Zonenschema) gelegene Strecke Wiener Neustadt Hauptbahnhof nach Wien Hauptbahnhof: ergibt vier Zonen ohne Kernzone 100, da mein Ziel nur 5 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt liegt. Ich benötige also keinen Öffi-Verkehr in Wien!
Eine erste Verteuerung von satten 4 Prozent gab es schon mit 1. Februar von € 28,50 auf € 29,60. Aber gut, die Inflation, die Investitionen, wir kennen die Argumente.
Nun, ab 6. Juli muss ich entweder € 46,- zahlen, denn da wird mir eine Wochenkarte für Wien mit auf’s Aug gedrückt. Dafür komme ich bis zum Hauptbahnhof.
Ich will aber weiterhin keine Wochenkarte für Wien. Kein Problem, da gibt es jetzt den speziellen Tarif VOR + Wien Regionalverkehr. Mit diesem kostet mich die Wochenkarte nun € 34,- und, nach mehrtägiger Recherche, habe ich herausgefunden, dass ich so auch zum Wiener Hauptbahnhof komme!
Damit verteuert sich die gleiche Strecke trotzdem um 15 Prozent! Da rechne ich aber schon vom erhöhten Tarif ab Februar. Zum Vorjahr verteuert sich die Strecke sogar um mehr als 18 Prozent! Super!
Mit viel Tand und Vernebelungen, etwa mit dem „persönlichen Netz“ werden Verbesserungen präsentiert, die nur keine sind. Unterm Strich bleibt eine exorbitante Verteuerung auf ein und derselben Strecke mit selben Kilometern (genaugenommen sogar weniger)!
Ein Musterbeispiel für Attraktivitäts-Minderung des öffentlichen Verkehrs!
PS: Natürlich gibt es auch Preissenkungen um 18%. Etwa im Bus von Wiener Neustadt Hauptbahnhof in die Föhrenau, von €2,70 auf €2,20. Nur frage ich mich, wie viele Menschen ab Juli mehr statt weniger zahlen werden.