Unter dem Schlagschatten der Wallfahrtskirche: Das Bild der ÖVP

Statt in Wien, hielt Kern die Rede in einer Stadt, die an die FPÖ verloren ging. Die ÖVP zieht sich in eine kleine oststeirische Gemeinde ohne nennenswerte politische Opposition zurück. Wie sieht das aus?!

Neben der Art der Präsentation der ÖVP Klausur waren die Inhalte zweitrangig, durch das Foul des Kanzlers, seine vielbeachtete Rede zeitgleich abzuhalten. Daher auch die vollmundige Ansage des ÖVP-Vizekanzlers davor, die Flüchtlingsobergrenze zu halbieren. Tolle Taktik, wieder einmal die FPÖ zu kopieren. Aber die richtige Analyse von Mitterlehner, der Hauptkonkurrent der Schwarzen seien die Blauen, wurde ja von Lopatka wenige Tage später als obsolet erklärt.
Abgesehen davon, dass sich die Strache und Hofer Fans jubelnd freuen, dass die ÖVP vernünftig wird und die Forderungen der FPÖ langsam erfüllt.
Der Musiklehrer, der Innenminister spielen darf, hatte ein halbes Jahr lang mit der Festsetzung der Obergrenze von 35.000 (oder 37.500) in Verfassungsrang genervt. Wäre dem so gewesen, könnte die ÖVP nicht Tage danach eine Halbierung fordern. Soviel zu sinnvollen und durchdachten Aktionen aus dem Innenministerium und der ÖVP. Das ist einfach lächerlich.
Aber das (angebliche) Dirty Campaining gegen den Studienabbrecher, der Außenminister spielen darf, wird vom Landwirtschaftsminister, Lopatka (wer sonst?) und dem Innenminister, angeprangert. Ausgerechnet von Sobotka, der aus der ÖVP NÖ kommt, der Mutter aller schmutzigen Wahlkampfmaschinerien. Dann reden wir bitte über die „Informationen“ der Schwarzen in Wahlkämpfen am Land über „Zwangsvegetarismus“ oder „Haschtrafiken“ durch die Grünen sowie Kommunistenvorwürfe gegen Van der Bellen. Also bitte, erst raus aus dem Glashaus, bevor die Steine fliegen.
Wähler über ihre harte Fanbasis hinaus werden die Schwarzen so keine zurückgewinnen! Mit der rechten Taktik schon gar nicht von den Blauen! Da ist die Gefahr, ob nicht so manche ÖVP-„Kernwähler“ genau das beim nächsten Wahlgang tun: Kern wählen!