Frauenvolksbegehren – Vision für alle Menschen

Die Ziele des neuen Frauenvolksbegehrens, 20 Jahre nach dem ersten, sind ambitioniert, teilweise auch idealistisch oder schwer sofort umsetzbar. Aber es sind Visionen. Und diese fehlen in letzter Zeit. Und oft werden aus Visionen Realitäten. Kritiker, vor allem weibliche, sollten auch immer bedenken: 1900 war ein allgemeines Wahlrecht für Frauen völlig illusorisch und auch Frauen traten damals gegen dieses Recht auf! Also bitte, nicht blöd argumentieren!

Was mir alleine nicht wirklich gefällt, ist der Titel: denn wieso sollten Männer nicht vom Gewaltschutz, gerechtem Lohn, einer akzeptablen Verteilung von Familien- und Erwerbszeit, Armutsbekämpfung, Selbstbestimmung und noch weiteren Punkten des Frauenvolksbegehrens profitieren?
Daher ist es auch für jedes Geschlecht sinnvoll, zu unterschreiben!
Und wer sich von bestimmten Kreisen wieder die Sinne vernebeln lässt, a la das kann sich die Wirtschaft nicht leisten, sollte immer bedenken, dass es hier um ein visionäres Zeichen eines grundlegenden Wandels geht und nicht um eine sofortige 1:1 Umsetzung! Abgesehen davon, siehe das oben angeführte Beispiel des Frauenwahlrechts, Studienzulassung oder Wegfall der Erlaubnis des Ehemannes zum Nachgehen einer Erwerbsarbeit (bis in die 70er Jahre!) Oder der 40Stunden Woche, des allgemeinen Urlaubsanspruchs, Überstundenabgeltung usw. Alles Dinge, die ohne Visionen und Bestemmhaltung gegenüber rechts-konservativen (Wirtschafts)Kreisen niemals Realität geworden wären! Schon gar nicht ohne einer Sozialdemokratie, nebenbei.
Und gerade in der momentanen Situation, mit einer rechts-konservativen und rechts-extremen Mischung von Regierungspolitik spielenden Gestalten braucht es speziell in diesen Bereichen, die vom Frauenvolksbegehren thematisiert werden, eine möglichst breite Unterstützung! Denn der Studienabbrecher Kurz samt seiner sektenhaften Gefolgschaft hängt an einem Gesellschaftsbild, dessen Ende eigentlich vor über dreißig Jahren gekommen sein sollte!